Apotheke mit einem Adler. Die einzige Apotheke im Krakauer Ghetto

Die Krakauer Ghetto-Apotheke (Die Adlerapotheke)

Podgórze ist einer der bekanntesten Stadtteile von Krakau, der heute vor Touristenleben pulsiert. Es ist auch ein zunehmend moderner, hauptsächlich postindustrieller Teil der Stadt, der an die Geschichte der Königsstadt anknüpft. Neben den charmanten Straßen und trendigen Restaurants und Pubs gibt es zahlreiche Touristenattraktionen und Gedenkstätten. Einer dieser Orte ist die Adlerapotheke, die einzige Apotheke, die im damals so genannten jüdischen Wohnviertel am Plac Zgody, heute Plac Bohaterów Getta, betrieben wurde.

Die tragische Geschichte von Podgórze während des Zweiten Weltkriegs

Während des Zweiten Weltkriegs verflochten sich die Schicksale des Stadtteils mit der tragischen Geschichte der jüdischen Bevölkerung, die in Krakau in großer Zahl lebte. Im Jahr 1941 richteten die deutschen Behörden dort ein Ghetto ein, das sogenannte "jüdische Wohnviertel". Rund um den heutigen Platz Bohaterów Getta, die Straßen Limanowskiego und Lwowska, wurden etwa 18.000 Juden aus Krakau und den umliegenden Gemeinden umgesiedelt, wo zuvor 3.500 Menschen gelebt hatten. Per Bahn wurden sie in Konzentrationslager in Krakau-Płaszów und Oświęcim deportiert oder vor Ort brutal ermordet.

Das einzige polnische Asyl

Im gesamten Ghetto betrieb damals nur eine Apotheke - die Adlerapotheke - geleitet von einem Polen, Tadeusz Pankiewicz. Heute symbolisiert dieser Ort das Bringen uneigennütziger Hilfe, sogar inmitten großer Gefahr. Während des Krieges wurden nicht nur Medikamente in der Adlerapotheke verkauft und kostenlos verteilt. Die Krakauer Ghetto-Apotheke war ein Ort der Hoffnung und ihre Mitarbeiter boten den Juden während der Deportation Unterschlupf, übermittelten Nachrichten und Pakete innerhalb und außerhalb des Ghettos. Hier trafen sich auch jüdische Intellektuelle, daher fungierte es als lokales kulturelles Forum. Für sein Engagement zugunsten der Juden wurde der Eigentümer Tadeusz Pankiewicz mit dem Titel "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet.